Anhang A. Verwalten Ihres Jessie-Systems vor dem Upgrade

Inhaltsverzeichnis

A.1. Upgrade Ihres Jessie-Systems
A.2. Überprüfen Ihrer Paketquellen
A.3. Veraltete Konfigurationsdateien entfernen
A.4. Upgrade von veralteten Gebietsschemata (Locales) auf UTF-8

Dieser Anhang enthält Informationen darüber, wie Sie sicherstellen, dass Sie ein Upgrade von Paketen aus Jessie durchführen oder diese installieren können, bevor Sie das Upgrade auf Stretch durchführen. Dies sollte nur in besonderen Situationen notwendig sein.

A.1. Upgrade Ihres Jessie-Systems

Dem Grunde nach ist dies nichts anderes als jedes bisherige Upgrade von Jessie. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie zuerst sicherstellen müssen, dass Ihre Paketliste noch Referenzen für jessie enthält, wie es in Abschnitt A.2, „Überprüfen Ihrer Paketquellen“ erklärt ist.

Falls Sie zum Upgrade Ihres Systems einen Debian-Spiegel nutzen, so erfolgt das Upgrade automatisch auf die neueste Zwischenveröffentlichung (sogenanntes Point-Release) von Jessie.

A.2. Überprüfen Ihrer Paketquellen

Falls sich Zeilen in Ihrer Datei /etc/apt/sources.list auf stable beziehen, zeigen sie effektiv schon auf Stretch-Paketquellen. Dies ist möglicherweise nicht das, was Sie möchten, falls Sie noch nicht bereit für das Upgrade sind. Wenn Sie bereits apt-get update ausgeführt haben, können Sie ohne Probleme mit der unten aufgeführten Anweisung wieder auf den alten Zustand zurückkehren.

Falls Sie bereits Pakete aus Stretch installiert haben, ergibt es wahrscheinlich keinen Sinn mehr, Pakete aus Jessie zu installieren. In diesem Fall müssen Sie selbst entscheiden, ob Sie fortfahren wollen oder nicht. Es besteht die Möglichkeit, zu alten Paketversionen zurückzukehren, dies wird hier aber nicht beschrieben.

Bearbeiten Sie als root die Datei /etc/apt/sources.list mit einem Editor und überprüfen Sie alle Zeilen, die mit deb http:, deb https:, deb tor+http:, deb tor+https: oder deb ftp:[6] beginnen, ob sie Referenzen auf stable enthalten. Falls ja, ändern Sie diese von stable auf jessie.

[Anmerkung]Anmerkung

Zeilen in sources.list, die mit deb ftp: beginnen und auf debian.org-Adressen verweisen, sollten in deb http:-Zeilen geändert werden. Lesen Sie dazu Abschnitt 5.1.2, „FTP-Zugriff auf von Debian betriebene Spiegelserver wird eingestellt“.

Falls Zeilen vorkommen, die mit deb file: beginnen, müssen Sie selbst überprüfen, ob der darin angegebene Ort ein Archiv von Jessie oder Stretch enthält.

[Wichtig]Wichtig

Ändern Sie keine Zeilen, die mit deb cdrom: anfangen. Dies würde dazu führen, dass die Zeile ungültig wird und Sie apt-cdrom erneut ausführen müssen. Es ist kein Problem, falls eine cdrom-Quellzeile unstable enthält. Dies ist zwar verwirrend, aber normal.

Falls Sie Änderungen vorgenommen haben, speichern Sie die Datei und führen Sie

# apt-get update

aus, um die Paketliste neu einzulesen.

A.3. Veraltete Konfigurationsdateien entfernen

Bevor Sie Ihr System auf Stretch aktualisieren, wird empfohlen, alte Konfigurationsdateien (wie *.dpkg-{new,old}-Dateien in /etc) vom System zu entfernen.

A.4. Upgrade von veralteten Gebietsschemata (Locales) auf UTF-8

Die Verwendung einer nicht-UTF-8-Locale wird seit langer Zeit von Desktop-Umgebungen und anderen Mainstream-Software-Projekten nicht mehr unterstützt. Solche Locales sollten aktualisiert werden, indem Sie dpkg-reconfigure locales ausführen und dort eine UTF-8-Locale auswählen. Sie sollten auch sicherstellen, dass Benutzer die Standardeinstellung nicht überschreiben, um trotzdem eine alte Locale zu verwenden.



[6] Debian wird am 01.11.2017 alle öffentlichen FTP-Dienste abschalten. Falls Ihre sources.list einen Eintrag für einen debian.org-Host enthält, sollten Sie eventuell auf deb.debian.org wechseln. Dies ist nur für Spiegel relevant, die Debian selbst betreibt. Wenn Sie einen sekundären Spiegel nutzen oder ein Drittanbieter-Repository, werden diese möglicherweise auch nach diesem Datum FTP-Zugriff unterstützen. Bitte konsultieren Sie deren Betreiber, wenn Sie unsicher sind.